Die Ukraine kämpft gegen den Personalmangel: Die Anzahl der Fahrerinnen nimmt zu.


Als Folge des Krieges in der Ukraine herrscht ein kritischer Fahrermangel. Im Bereich des Güterverkehrs fehlt es an benötigten Fachkräften um 25%, im städtischen Personenverkehr wird das Problem noch akuter - der Mangel liegt bei 30%.
Dies gab der stellvertretende Minister für die Entwicklung von Gemeinden, Territorien und Infrastruktur, Sergej Derkatsch, bekannt, berichtet 'Hvylia'.
Diese Situation entstand aufgrund der Massenmobilisierung, die den Arbeitsmarkt erheblich beeinflusste. Laut Derkatsch benötigt man etwa 30.000 Lastwagenfahrer und 6.000 Fahrer im öffentlichen Verkehr. Das Problem wird dadurch verschärft, dass in einigen Unternehmen der Personalmangel über 50% liegt, was die ordnungsgemäße Funktion der Logistikketten und der Verkehrsinfrastruktur des Landes gefährdet.
Zur Lösung dieses akuten Problems hat das Ministerium für die Entwicklung von Gemeinden, Territorien und Infrastruktur der Ukraine in Zusammenarbeit mit dem Fond für institutionelle Entwicklung und mit Unterstützung der USAID ein innovatives Projekt zur Schulung von Frauen für das Fahren von großen Lastwagen ins Leben gerufen. Diese Initiative stieß auf großes Interesse: Von über tausend eingereichten Bewerbungen wurden 100 Teilnehmerinnen ausgewählt, die die Möglichkeit haben, sich einen neuen Beruf anzueignen.
Das Projekt wird von 25 großen Unternehmen unterstützt, darunter 'Ukrposhta', 'Nova Poshta', Metro Cash&Carry, Novus und Fozzy Group. Derkatsch betonte, dass das Ziel des Projekts nicht nur darin bestehe, offene Stellen zu besetzen, sondern auch Stereotypen über die Beteiligung von Frauen am Güterverkehr zu ändern. Er fügte hinzu, dass das Projekt Frauen dazu motiviert, einen Beruf in Betracht zu ziehen, der früher als rein männlich angesehen wurde.
Gleichzeitig läuft die Anmeldung für das Pilotprojekt 'She Drives', das darauf abzielt, Frauen für das Fahren von Linienbussen auszubilden. Die Initiative wurde von 10 Unternehmen-Arbeitgebern unterstützt, etwa 200 Frauen haben sich um eine Teilnahme am Projekt beworben.
Zur Erinnerung: Während des vollständigen Krieges stieg die Beschäftigungsquote von Frauen im Vergleich zu den Werten vor dem Krieg (51% gegenüber 43%), aber die geschlechtsspezifische Lohnlücke hat sich nur vergrößert.
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