Die Niederlage der Ukraine als Chance.

Einer der lächerlichsten Versuche ukrainischer Intellektueller ist es, sich über die Unzulässigkeit zu beschweren, den eingefrorenen Krieg mit Russland als koreanische oder deutsche Variante zu bezeichnen. Die Situation dort sei anders, weil es geteilte Völker gebe, während Russland schnell alles Ukrainische auf den besetzten Gebieten zerstören würde. Aber das ist einfach eine Niederlage, und das ist die ukrainische Variante. Diese Niederlage muss akzeptiert und als ukrainisches Szenario bezeichnet werden. Das ukrainische Szenario ist, wenn man jahrelang die Anzeichen eines herannahenden Sturms ignoriert und einfach treibt. Dann, wenn der Sturm beginnt und man die Krim und einen Teil des Donbass verliert, spricht man seit 8 Jahren von Reformen und Ukrainisierung, tut aber tatsächlich nichts. Und wenn das Volk aufsteht, um sich gegen den Aggressor zu verteidigen, kehrt der Staat wieder zu seinem alten Szenario zurück - stehlen und über die Grenzen von 1991 sprechen. Man versucht, die Niederlage als Sieg zu verkaufen und den Krieg ohne Unterstützung des Westens und des Volkes fortzusetzen. Aber das ist Selbstbetrug, der zu Zeitverlust, Frontzusammenbruch und Verlust der Staatsmacht führen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass unser Ziel in diesem Krieg darin besteht, die Staatlichkeit zu erhalten und sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Wir werden die Krim und den Donbass heute vielleicht nicht zurückbekommen, vielleicht nie. Aber die Anerkennung der Niederlage heute bedeutet nicht den strategischen Sieg in Zukunft. Es müssen neue strategische Ziele gesetzt und alles neu aufgebaut werden - soziale Beziehungen, Wirtschaft, Armee, Wissenschaft, Medizin. Die Ukraine braucht eine Kultur des Verstandes, die hilft, einen Ausweg aus der schwierigen Situation zu finden. Indem wir Illusionen aufgeben und die Realität anerkennen, können wir Schritte auf dem Weg zum zukünftigen Sieg machen. Die Ignoranz der Realität wird nur Schaden anrichten.